Willkommen zum Fragebogen gi-ps
Das gi-ps© -Fragebogeninventar
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Entwicklungsprozess des Psychosomatischen Gesundheitsinventars
In dem Dreischritt der Klärung erstens was gemessen werden soll, zweitens welche Methoden in Frage kommen und drittens wie die praktische Umsetzung aussehen könne, erarbeitete die gi-ps© -Gruppe seit 2016 die seit März 2020 vorliegende Fassung der Grundversion des Psychosomatischen Gesundheitsinventars. Während der Erarbeitung bestanden Quervernetzungen zur „Arbeitsgruppe Psychometrie“ des DKPM und zur DGPM sowie in informeller Form zu den Autoren anderer psychosomatischer Basisdokumentationen.
Die internationalen Initiativen zur Standardisierung von gesundheitsbezogenen Daten sind dabei zentral mit eingeflossen, zumal sie bei der Messung der Konstrukte „Angst“ und „Depressivität“ schon weit fortgeschritten waren (z.B. ICHOM International Consortium for Health Outome Measurement). Unzureichende Vergleichbarkeit und Inkompatibilität vorhandener Messinstrumente, deren bisher geringe Standardisiertheit hatten diese Initiativen notwendig werden lassen. Die unterschiedliche Skalenverankerung der Messinstrumente (z.B. Depressionsinventar nach Beck, PHQ-9, HADS) erforderten mathematisch-statistischer Modelle, die eine gemeinsame Metrik ermöglichten. Darüber hinaus wurden die Computer adaptiven Testungen (CAT) diskutiert, die eine effizientere und hochindividualisierte psychometrische Messung zuzulassen.
Der Leitgedanke der gi-ps© -Arbeitsgruppe war die Etablierung eines Basismoduls, das dann Einrichtungsindividuell mit Ergänzungs-Modulen erweitert und je nach Fragestellung spezifiziert werden kann. So wurden die in den beteiligten Einrichtungen zum Startzeitpunkt verwendeten Instrumente in einem ersten Durchgang gesichtet, um die relevantesten Parameter, Prädiktoren und Outcome-Parameter zu ermitteln.
Die mit Screening-Fragen zu erfassenden Problembereiche (Essstörungen, Traumatisierung, Sucht) wurden genauso wie Ressourcen (u.a. Bindung, soziale Unterstützung, Persönlichkeitsfaktoren) diskutiert und dann in einem Konsensverfahren ausgewählt. Therapiespezifische Ziele und deren Erreichung (spezifische Outcome-Messung) waren schon Teil der bisherigen PsyBaDo und wurden im Sinne von PROMIS integriert. Damit stellt das Psychosomatische Gesundheitsinventar zugleich ein exzellentes Instrument der Qualitätssicherung und –Dokumentation dar. Qualitätssicherung aus Routinedaten ist die gesundheitspolitisch vorgegebene Aufgabe. Mit dem gi-ps, das originär aus dem Psychosomatischen Fachgebiet heraus entwickelt wurde, lässt sich diese Aufgabe nun bereits lösen.
Weitere Perspektiven:
Einrichtungsübergreifend soll perspektivisch ein standardisierter Datenpool generiert werden, der für Wirksamkeitsnachweise, die Ermittlung von Effektstärken, für wissenschaftliche Fragestellungen und für ein internes Benchmarking verwendet werden kann.
Der Entwicklungsoprozess im Einzelnen:
Im Fachgebiet Psychosomatik stellen die körperlichen Symptome und die Erfassung der körperlichen Symptomlast einen zentralen Aspekt dar. Die zur Messung bisher schon zur Verfügung stehenden Instrumente (Items aus dem PROMIS, SCL-90-R, dessen Kurzform der BSI-18, Gießener Beschwerdebogen, die aus dem DSM 5 abgeleitete Somatic Symptom scale (SSS-8), das Brief Symptom Inventory (BSI) als auch das Patient Health Questionnaire (PHQ) ) wurden hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile, ihres jeweiligen Item-Spektrums und ihrer Fokussierungen und Begrenzungen ausgewertet und in einem Konsensverfahren ausgewählt, was in das gi-psy Eingang finden sollte. Als ein wichtiger Teilaspekt der körperbezogenen Gesundheit wurde die Erfassung von Sexualität mit aufgenommen.
In ähnlicher Weise wurden die Sreening-Fragen zu möglichen Essstörungen evaluiert (die diesbezüglichen Fragen des SKID I, dasEating disorder Investor EDI, das Munich eating disorder questionaire ). Entsprechende Screenings-Fragen wurden ausgewählt und empfohlene Ergänzungs-Inventare in die Ergänzungs-Module übernommen.
Die Erfassung von möglicher Traumatisierung wurde in gleicher Weise gehandhabt: Screening-Fragen, die sich am DSM V orientieren (PCL-5, Posttraumatic Checklist for DSM V) wurden in einem Konsensverfahren ausgewählt. Im Ergänzungs-Modul finden sich Empfehlungen für das Essener Trauma Inventar, das Childhood Trauma Questionnaire CTQ). Idealer Weise werden diese Fragebögen in der CAT-Technik automatisiert eingefügt, wenn die Screening-Fragen entsprechende Hinweise ergeben. Auch Fragen zur Suizidalität und Selbstverletzung wurde in dieser gestuften Weise in den gi-ps aufgenommen.
Im Ergänzungsmodul finden sich darüber hinaus Empfehlungen zur Nutzung diagnostischer Inventare zur Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (Fragebogen zum Strukturniveau (Struktur-Fragebogen, SF)
In der Basiserfassung finden sich 13 Items zu den sozio-epidemiologischen Daten, 41 zum subjektiven Gesundheitszustand (aufgeteilt in: körperliche Funktionsfähigkeit 4 Items, Schlafbeeinträchtigung 5 Items, Erschöpfung 5 Items, Schmerzen 9 Items, Schwindel Item, Angst 4 Items, Depression 4 Items, Stress 4 Items, soziale Teilhabe 4 o. 6 Items, Sexualität 3 Items)
Im Screening-Teil drei Items zu Essstörung, ein Item zu Traumatisierung, 6 Items zu Sucht sowie zwei zu Suizidalität und Selbstverletzung)
Bei der Auswahl der empfohlenen Testungen war uns die möglichst freie Verfügbarkeit ein wichtiger Aspekt.