Der Fragebogen gi-ps©
gi-ps© ist die Abkürzung für Gesundheitsinventar in der Psychosomatik
gi-ps©: Eine innovative Verbindung von Psychosomatischer Basis-Dokumentation und Psychometrischer Messung therapeutisch relevanter Parameter mit der Möglichkeit individueller Ergänzungstools.
Idee und Philosophie von gi-ps©
Mit dem neuen Vergütungssystem (PEPP) für die Psychosomatik und den dazugehörigen Prozeduren (OPS) wurde eine standardisierte Psychosomatische Basis-Dokumentation verpflichtend. Die bestehende, von der Fachgesellschaft DGPM empfohlene Version war seit Jahren unverändert und entsprach nicht mehr allen aktuellen Erfordernissen. Die Basis-Dokumentation (BaDo) mit psychometrischer Erfassung des subjektiven Gesundheitszustandes als Schweregrad-Messung, zur Verlaufseinschätzung und Messung der Therapiezielerreichung (Prädiktoren und Outcome) zu verbinden und zugleich ein umfassendes Screening zu integrieren, war das Ziel des Projektes. Das Bio-Psycho-Soziale Modell war dabei für die Erfassung der relevanten Parameter sowohl bei den sozio-epidemiologischen Variablen als auch bei den psychometrisch erhobenen Variablen grundlegend.
Der Vergleich bestehender Fragebögen und Inventare zur Erfassung der Symptomatik und Symptomschwere und die Notwendigkeit in der Fülle der verfügbaren Instrumente zu einer Standardisierung zu kommen (vgl. Porter et al, 2016, New England Journal of Medicine) bestimmte die Arbeitsrichtung der gi-ps-Gruppe. Über das Konstrukt des Value-Based-Health Care gewinnen zudem in der gesamten Medizin gesundheitsökonomische Aspekte einen gewichtigen Einfluss, da nicht alles, was medizinisch oder pharmakologisch darstellbar ist, in einer vertretbaren Relation von Kosten und Nutzen für den Patienten steht. So ist die Messung der Lebensqualität in der Beurteilung eines patientenrelevanten medizinischen Nutzens, nach Mortalität und Morbidität, mittlerweile zu einem dritten Endpunkt geworden.
Wer steckt hinter gi-ps©?
Ein Verbund von Chefärztinnen und Chefärzten in den neuen Bundesländern, die bereits in Form eines Ausbildungsverbundes eine enge Kooperation hatten, wollten zusammen mit leitenden PsychologInnen Ihrer Kliniken eine den aktuellen Erfordernissen entsprechende PsyBaDo entwickeln und fanden in Prof. Matthias Rose an der Berliner Charité einen ausgewiesenen Experten, der seine Erfahrungen mit Patient reporteted Outcome Messung (PROMIS) und Computer adaptierter Testung sowie langjährige Forschungserfahrung mit gesundheitsbezogener Datenevaluierung einbrachte.
Das Ziel der PROMIS-Initiative ist in allen Feldern der Medizin eine Standardisierung von Instrumenten zur Messung von Patient-Reported Outcomes (PROMIS), d.h. Merkmalen, die durch die Patienten selbst berichtet werden. Dazu zählen zum Beispiel körperliche und psychische Symptome und Beschwerden und die soziale Einbindung. Das ist im Gebiet der Psychosomatischen Medizin vom Grunde her in verschiedener Form bereits seit Jahrzehnten etabliert und entspricht ganz dem bio-psycho-sozialen Grundmodell.